In Anwesenheit von Prof. John Neumeier ist die Danke-Tafel zu seinen Ehren von Hauptpastor Alexander Röder und Dr. Harald Vogelsang, Vorstandsprecher der Haspa, am 9. Juni auf dem Kirchplatz verlegt worden. Die Stiftung St. Michaelis würdigt John Neumeier anlässlich seines 50. Jubiläums als Direktor des Hamburg Ballett mit einer Michel-Tafel, auf der ihm Weggefährten, Freunde und Fans danken. Das Zitat „Tanz ist die lebendige Gestalt von Emotionen“ stammt von John Neumeier und ist Ausdruck seiner Überzeugung, ohne die sein international gefeiertes Werk nicht denkbar wäre.
Gegen eine Spende von 300 Euro oder mehr haben sich 69 Personen auf der John-Neumeier-Tafel eingetragen. Die Spende von 24.300 Euro kommt dem Erhalt des Hamburger Wahrzeichens zugute, genau wie die Spenden für die Michel-Tafeln 210 und 211, die heute ebenfalls verlegt wurden.
Zum Michel hat Neumeier durch die Uraufführung der „Skizzen zur Matthäus-Passion“ 1980 eine besondere Verbindung: „Günter Jena brachte mich und damit den Tanz zum Michel. Aus dieser Verbindung ist meine Matthäus-Passion entstanden.“ Als Kirchenmusikdirektor am Michel lud Günter Jena John Neumeier ein, eine Ballett-Aufführung mit Orgelmusik zu planen. Bei einer Begehung schlug Neumeier Bachs Matthäus-Passion vor, worauf Jena antwortete: „Das wäre der Traum meines Lebens.“ Im Rahmen seines Jubiläumsprogramms wird das Hamburg Ballett am 21. und 22. Juni 2023 John Neumeiers „Matthäus-Passion“ gemeinsam mit dem Chor St. Michaelis unter der Leitung von Jörg Endebrock erneut im Michel aufführen.
John Neumeier ist der vierte Hanseat, den die Stiftung St. Michaelis mit einer eigenen Michel-Tafel würdigt. Auf Helmut Schmidt, dessen Trauerfeier 2018 am Michel stattfand, folgten Jan Fedder und Eberhard Möbius. Mit diesen Tafeln würdigt der Michel Menschen, die in den Herzen der Hamburger einen besonderen Platz haben, und denen sie in Dankbarkeit verbunden sind.
Eine Würdigung auf einer Michel-Tafel ist keineswegs Prominenten vorbehalten. Seit 1994 verlegt die Stiftung St. Michaelis gemeinsam mit der Hamburger Sparkasse Michel-Tafeln, auf denen Interessierte mit einer Wunschgravur persönliche Spuren hinterlassen können. „Auf den Michel-Tafeln ist eine einzigartige Erinnerungskultur entstanden, die wir auf jeden Fall fortführen werden“, sagte Hauptpastor Alexander Röder. Hier findet Platz, was Menschen bewegt und sie am Hamburger Wahrzeichen gut aufgehoben wissen. „Die Michel-Tafeln sind eine wunderbare, gelebte Tradition. Sie geben den Menschen Halt und stehen für das, was bleibt“, ergänzte Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa. Die Themen der Gravuren sind so bunt wie das Leben: Danksagungen an besondere Menschen, Erinnerungen an bewegende Lebensmomente, Liebeserklärungen oder Abschiede.