Damals bedankte sich der Michel für eine Spende von 100 DM mit einer Namensgravur auf einer Michel-Tafel. „Das ist die ursprüngliche Idee der Michel-Tafeln“, sagte Dr. Harald Vogelsang. „Mit der neuen Namens-Tafel wollen wir diese Tradition der einfachen Spende und sichtbaren Unterstützung des Hamburger Michel unter dem Motto der Stiftung Michel Mein Michel wiederaufleben lassen.“ Für die Michel-Namenstafel kann ab sofort gespendet werden. Die erste Tafel wird im Frühjahr 2023 verlegt werden.
Die heute verlegten Tafeln 208 und 209 sind klassische Michel-Tafeln mit Wunschgravur. Im Unterschied zur neuen Namenstafel kann hier der Inhalt und die Länge des Textes frei gewählt werden. So können besondere Erinnerungen, Zitate und Bilder verewigt werden. Auf der Tafel 209 erinnert beispielsweise ein Ehepaar mit einer maritimen Zeichnung an ihre Familie, die in Kanada und Hamburg lebt und durch den Ozean getrennt ist. Auf der Tafel 208 freuen sich Großeltern mit dem Vers „You`ll never walk alone“ über die Geburt des Enkels, ein frisch vermähltes Paar verkündet nach mehreren vergeblichen Anläufen in der Pandemie, dass die Hochzeit nun endlich stattgefunden hat, und eine Familie würdigt die verstorbene Großmutter mit dem Zitat „Ich will, ich kann, ich muss“.
„Auf den Michel-Tafeln mit Wunschtext ist eine einzigartige Erinnerungskultur entstanden, die wir auf jeden Fall fortführen werden“, sagte Hauptpastor Alexander Röder. „Mit der Namenstafel wollen wir es einfacher machen, für den Michel zu spenden und sich zugleich in die Tradition der Michel-Tafeln zu stellen.“
Michel-Tafeln als gemeinsame Aktion von St. Michaelis und der Hamburger Sparkasse gibt es seit 1994. Bisher hat sie mehr als 1,6 Mio. für den Erhalt des Michel eingebracht. Begonnen hat die Aktion mit reinen Spendentafeln, auf denen sich der Michel mit der Nennung des Spendernamens bedankt. Seit ca. 15 Jahren nutzen die Menschen die Tafeln zunehmend als Erinnerungsort am Michel. Mit persönlichen Texten, Zitaten und Bildern erinnern sie sich an geliebte Menschen und Schlüsselmomente ihres Lebens und bringen ihre Liebe zur Heimatstadt Hamburg und dem Michel zum Ausdruck. In 28 Jahren ist mit 10.700 Gravuren und 17.300 Namen auf den Michel-Tafeln ein einzigartiges Stadtgedächtnis entstanden. Eine Zeile mit Wunschgravur kostet 150 Euro und ist nicht als Spende absetzbar.