Doch Weihnachten ohne Maria ist nicht denkbar. Seit fast vierzig Jahren sitzt sie unter den Zweigen des Tannenbaums im Michel und schaut voller Liebe auf ihren Sohn. Viele Michel-Besucher bleiben stehen und schauen ihr ins Gesicht. Als würde sie mit ihnen sprechen.
Dass Maria Menschen so nahe kommt, ist kein Zufall, denn sie wurde von einer Hamburger Puppenmacherin, Babara Runschke, gemacht. Die Figuren der Michel-Krippe wollen nicht angebetet werden, sondern wurden geschaffen, um Menschen nahe zu kommen und ihre Geschichten zu erzählen. Unsere Maria der Michel-Krippe ist keine hohe Frau. Vielmehr trägt sie die Züge einer einfachen Frau aus dem Volk, die weiß, wie das Leben wirklich ist. Sie steht nicht über denen, die sie besuchen, sondern empfängt sie ohne Distanz. Gerade darin passt sie so gut in den Michel.
Schnelle und kompetente Hilfen fanden die verletzten Figuren im Restauratoren-Atelier von Bettina Heine und Hanna Johann in Hamburg-Wilhelmsburg (Michel-Geschichte „Die verletzte Maria“). Das Material, das vor allem im Puppenbau verwendet wird, zeigt nach vierzig Jahren erhebliche Ermüdungserscheinungen, so dass für jede Figur ein Rettungsplan entwickelt wurde. In den letzten Wochen haben die beiden Restauratorinnen Gliedmaßen wieder eingerenkt, Gelenke verstärkt, Kostüme ausgebessert und mit Temperafarbe die Gesichter der Krippenfamilie aufgefrischt. Und sie haben Lager- und Transportkisten gebaut, in denen die Figuren außerhalb der Saison sicher und gut gepolstert „übersommern“ können.
Rund 10.000 Euro kostet diese „Rettungsaktion“ der Heiligen Familie, die wir kurzfristig und ohne Budget beauftragen mussten, um sie rechtzeitig zum Ersten Advent abschließen zu können. Herzlich bitte ich Sie um Ihre Spende für die Rettung der Heiligen Familie.
15.11.2017