Vier Jahre sind die jüngsten Sänger der Singschule. Bei den Michel-Mäusen geht es zunächst darum, die eigene Stimme spielerisch zu entdecken, Töne zu halten und gemeinsam mit anderen zu singen. „Schaut mich an. Ich bin euer Spiegelbild“, sagt Ulrike Dreßel den Kindern und verbindet Text mit ausdrucksvoller Mimik und Gesten, die Kinder mit Begeisterung nachahmen. Ihr Erfolgsgeheimnis ist, sich voll auf die Kinder einzulassen und mit ihrer Intuition die Bedürfnisse der Kinder spielerisch aufzunehmen. Dafür braucht es auch Regeln, die Kinder in diesem Alter gerne befolgen und so in eine Grundstruktur des gemeinschaftlichen Singens hineinwachsen. Noten spielen noch keine Rolle, denn die Kinder können noch nicht lesen.
Nach zwei Jahren bei den Michel-Mäusen können alle Kinder im Chor singen, auch die „Brummer“, wie Ulrike Dressel sie liebevoll nennt. Nun beginnt die Zeit neuer Herausforderungen. An die Michel-Mäuse schließen sich weitere Kinder- und Jugendchöre an, so dass die Kinder am Michel „hochwachsen“ können. Als Jugendliche singen sie bereits zusammen mit den Erwachsenenchören große Konzertwerke. Dafür lernen sie Notenlesen, bekommen individuelle Stimmbildung und können sich immer wieder neu ausprobieren. Bei regelmäßigen Auftritten in Gottesdiensten, Konzerten und bei einem jährlichen Musical kommen nicht nur sängerische, sondern auch schauspielerische Talente zum Zuge.
Ulrike Dreßel ist die Freude anzumerken, die ihr die Fortschritte ihrer Chorkinder machen. Am Ende des Luther-Musicals kam ein Mädchen zu ihr, das zum ersten Mal mitgesungen hatte und fragte, ob sie weitermachen kann: „….weil ich soooo gerne singe!“
28.07.2017