„Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen der Bohrkerne bestätigen in etwa die bisherigen Annahmen für das bald 400 Jahre alte Gipsmauerwerk“, erläutert Dr. Uwe Pfeiffer, Projektleiter der Turmsanierung. Die ersten ein bis zwei Meter des inneren Mauerwerks sind durch die beiden Brände des Michel vermehrt gerissen, aber in einem weiter nutzbaren Zustand. Der äußere Bereich des bis zu sechs Meter dicken Turmmauerwerks zeigt auch heute noch die hohe handwerkliche Qualität von 1650, ist jedoch durch einzelne, vertikale Trennrisse geteilt, so dass Regenwasser von außen in das Bauwerk eindringen kann. Untersuchungen zur Feuchtigkeit, zu Mauerwerksalzen und zur Verträglichkeit mit modernen Baustoffen laufen derzeit noch. Seit Herbst 2024 erfolgt außerdem ein umfangreiches Rissmonitoring im Turm.
Nun kann die Sanierung der Risse im Mauerwerk des Turms, die im Sommer 2025 beginnen soll, verlässlich geplant werden. Zur Vorbereitung werden erste Sanierungsmaßnahmen am Bauwerk getestet, wie das Einkleben von drei Meter langen Bewehrungsstäben in das innere Mauerwerk. Darüber hinaus werden an der Außenfassade testweise ca. ein Meter lange Spiralanker gesetzt, die klaffende Risse zwischen dem Vormauerwerk von 1912 und dem hinteren Mauerwerk von 1650 verdübeln sollen.
Bereits nach dem Osterfest werden Restarbeiten am Dach- und Turmgesims wieder aufgenommen, die im vergangenen Jahr wegen der Winterwitterung unterbrochen werden mussten. Nach der Abdichtung letzter Risse im Gesims wird dieser Bauabschnitt mit dem Streichen des gesamten Gesimses abgeschlossen. Die Gesamtkosten der Turm- und Gesimssanierung werden bei rund 1,3 Mio. Euro liegen. Hauptpastor Alexander Röder: „Ich danke allen, die geholfen und bereits 900.000 Euro gespendet haben. Um die Turmsanierung im Sommer starten zu können, fehlen uns noch 400.000 Euro. Bitte helfen Sie mit.“