Was der katholischen Ordensschwester daran besonders gefällt, ist die damit symbolisierte Weltverbundenheit: „Das ist großartig!“ Also aktivierte die Schwester des kleinen französischen Ordens La Xavière ihr Netzwerk von 115 Schwestern. „Wichtig war mir, Menschen dafür zu gewinnen, die den Michel kennen“, erzählt die Leiterin der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Hamburg.
Die Resonanz war positiv und so kamen Säckchen mit Salz aus der Camargue aus Marseille, aus Neukaledonien in Kanada und Salz, das mühsam am Tschad-See gewonnen wurde und den ersten Teil der Reise per Kamel zurücklegte. Auch die anderen Salzsäckchen kamen nicht per Post, sondern wurden von Reisenden weitergereicht, bis sie Hamburg erreicht hatten.
Hier sind die Schwestern mit ihrem Orden seit mehr als vier Jahren vertreten, auch wenn man sie nicht auf den ersten Blick als Ordensschwestern erkennt: Sie tragen kein Habit und gehen weltlichen Berufen nach. „Jeans und Pullover sind ebenso in Ordnung wie Kostüm und Perlenkette“, erklärt Gudrun Steiß. Doch ehelose Keuschheit, Gehorsam und Armut gehören zu ihrem Gelübde. Das Einkommen wird geteilt, der Überschuss gespendet. „Gott in allem zu suchen und zu finden“ – das ist der Grundgedanke des Ordens, der 1921 in Frankreich gegründet wurde.
An der Michel-Aktion gefällt der 49-Jährigen vor allem, dass sie nicht auf materielle, sondern auf ideelle Werte setzt. „Salz kann sich jeder leisten, auch die Schwestern im Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt“, findet sie.
Ihr Glauben kennt keine Grenzen, er schafft Verbindungen. „Kirche ist offen für alle“, findet Gudrun Steiß. „Es heißt ja nicht `Salz der Kirche´, sondern `Salz der Erde´.“