Fünf Dinge, die getan werden müssen, damit der Michel-Atem nicht stockt
Michel-Orgeln erbringen Höchstleistungen. 640 Andachten und Gottesdienste begleiten sie jedes Jahr. Damit ihnen der Atmen dabei nicht stockt, müssen nicht nur 11.000 Orgelpfeifen regelmäßg gestimmt und gereingt werden, sondern auch eine komplexe Mechanik gepflegt und erneuert werden.
Die Orgel ist eigentlich ein Blasinstrument. Sie atmet“, erklärt Kirchenmusikdirektor Manuel Gera. Die Luft, die die 11.000 Pfeifen der Orgelanlage zum Klingen bringt, wird von großen Kreiselgebläsen angesogen und in riesigen Blasebälgen gesammelt. Von dort wird der "Wind" – die Luft in einer Orgel - durch ein System aus weiteren kleinen Ausgleichsbälgen mittels Windladen den Pfeifen zur Verfügung gestellt. Die Orgel muss also erst einmal tief Luft holen, bevor sie Klänge erzeugen kann. Dafür braucht sie die richtige Luftfeuchtigkeit, denn ihre „Lunge“ ist aus Holz und Leder gebaut und darf nicht austrocknen. Damit das nicht passiert, gibt es in allen vier Orgeln automatische Luftbefeuchter, die rund um die Uhr laufen. Damit die Orgeln tatsächlich Töne erzeugen können, muss die Luft mittels Ventile in den Windladen in die Pfeifen gelangen. Vom Zentralspieltisch aus kann der Organist alle Ventile der Orgeln elektrisch steuern. Das geschieht über eine hochkomplexe digitale Anlage.
Die Pfeifen sind aus Zinn und Blei gefertigt, ergänzt durch verschiedene Hölzer – und sie müssen eine Menge aushalten. Staub und Kerzenruß setzen ihnen sichtbar zu. Manchmal ist der Schmutz sogar zu hören: Dann sind die sensiblen Stellen, an denen der Ton entsteht, durch Staub verunreinigt. „Die Pfeifen sprechen verändert, verspätet oder gar nicht mehr an“, sagt Manuel Gera.
Die Orgelanlage im Michel ist täglich im Einsatz – für Konzerte, Orgelführungen, Gottesdienste und natürlich Übezeiten. „Die Vorbereitung eines Orgelkonzertes am Instrument dauert bei einer Programmdauer von einer Stunde etwa 6 bis 10 Stunden“, erläutert der Kirchenmusikdirektor. Da ist es wichtig, dass der Arbeitsplatz des Organisten perfekt eingerichtet ist. An den Spieltischen direkt an den Orgeln und am Zentralspieltisch muss immer alles funktionieren. Das Licht für das Notenpult, die präzise Funktion der Manuale und Pedaltasten, die Höhenverstellung der Orgelbank, Displays, Monitore für die Kameras, Schalter der Vaterunser-Glocke – kaum vorstellbar, was im Orgel-Cockpit alles unterbracht ist.
Das Zusammenspiel all dieser Faktoren macht die Michel-Orgeln zu dem, was sie sind: „Eine Orgelanlage von Weltrang, die Zuhörer und Fachleute zutiefst beeindruckt und begeistert“, sagt Manuel Gera zufrieden.
Und für diese fünf Arbeiten bitten wir Sie um eine Spende:
- Eine Reinigung aller etwa 11.000 Pfeifen der Orgelanlage von Staub und Kerzenruß wird alle 20 bis 25 Jahre empfohlen. Um die Spielbarkeit der Orgelanlage täglich zu gewährleisten, werden diese Arbeiten in kleinen Abschnitten vorgenommen.
- Alle Orgelpfeifen müssen regelmäßig gestimmt werden.
- Alles, was sich am Zentralspieltisch und den Spieltischen an den Orgeln bewegt, muss penibel gewartet und eingestellt werden. Mechanische Teile werden mit Filz und anderen Dämpfungsmaterialien ausgetucht, die Kontakte und Ansprechpunkte der Traktur sind auf Zehntel-Millimeter justiert und werden regelmäßig neu eingestellt.
- Die Elektronik des Zentralspieltischs muss spätestens alle 15 bis 20 Jahre ersetzt werden. Allein diese Kosten bewegen sich im unteren sechsstelligen Bereich. Zum Vergleich: Computer werden in Firmen in der Regel nach vier Jahren ersetzt.
- Die Luftbefeuchter in allen vier Orgeln bedürfen einer ständigen Wartung – ein großer und kostspieliger Aufwand.
- Spenden
- Unser Michel
- Kontakt
- Service
Michel-Newsletter abonnieren
Der Michel informiert Sie mit seinen Newslettern regelmäßig über Neuigkeiten, Michel-Geschichten und interessante Veranstaltungen an Hamburgs Wahrzeichen. Entscheiden Sie selbst, zu welchen Themen Sie informiert bleiben wollen.