Deshalb war es für ihn eine Ehrensache, die zwei neuen Schlagglocken kostenlos von Hessen, wo sie gegossen worden waren, nach Hamburg zu transportieren.
Fast 100 Jahre lang fehlten Hamburgs Wahrzeichen diese beiden Glocken, sie waren für die Waffenproduktion im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen worden. 870 Kilo wiegt die eine, 1700 Kilo die andere, aber das sei doch kein Gewicht, findet Göllner, der bereits im Jahr 2000 die acht Tonnen schwere Jahrtausendglocke zum Michel brachte.
Schon Göllners Vater hatte sich für Kirchengeläute eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg sollte der Spediteur 30 Glocken auf Befehl von Reichsmarschall Hermann Göring zum Einschmelzen transportieren, versteckte sie aber unter einer Remise. „Wir spielten als Kinder zwischen ihnen, ich hatte ja keine Ahnung, dass mein Vater für diese Befehlsverweigerung hätte gehenkt werden können“, sagt Göllner.
Quelle: Hamburger Abendblatt (yw)