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Herbert Stuhr Glöckner Michel
Herbert Stuhr

Der "Quasimodo von Norddeutschland" - Herbert Stuhr

Mit dem „Glöckner“ auf den Michel - Herbert Stuhr steht auf der Aussichtsplattform des Michels. Den meisten Menschen wird es auf einem Turm leicht mulmig. Doch er genießt den tollen Rundblick: Elbe, Köhlbrandbrücke, Alster. Denn Herbert Stuhr ist hier in seinem Element. Seit 58 Jahren arbeitet er auf den höchsten Türmen der Republik. „Turmuhren und ihre Glocken sind meine Leidenschaft“, beschreibt er sich selbst. Scherzhaft nennt er sich den „Quasimodo von Norddeutschland“.

Wie der berühmte Glöckner von Notre Dame aber sieht er nun wirklich nicht aus. Mit grünem Parka, dunkler Wollmütze und festen Schuhen ist er passend gekleidet für eine Exkursion hoch in den Michel-Turm. Denn die öffentlich zugängige Plattform ist noch nicht das Ende des Aufstiegs. Heute will der Glocken-Fachmann noch einmal überlegen, wie die neuen Michel-Glocken unterhalb der Kuppel befestigt werden können. Er deutet nach oben, wo bereits zwei Glocken hängen: „Die beiden habe ich auch schon aufgehängt, 1974.“ Das war „eine von den Montagen, die man nicht vergisst.“ Bei Regen, Sturm und mit einem 93 Meter hohen Kran, der hin und her schwankte. Aber es hat geklappt!

Herbert Stuhr steigt weiter nach oben, die Wendeltreppe hoch, durch einen Durchlass in die Kuppel des Turms. Ein Schild mit altertümlichen Buchstaben zeigt an: „11. Boden: 95 Meter über dem Kirchenfußboden“. Herbert Stuhr öffnet eine Luke im Fußboden, kein leichtes Unterfangen – sie ist offenbar lange nicht bewegt worden, der Metallverschluss quietscht. Genau daneben ist eine der beiden Stellen, an der die neuen Glocken hängen sollen.

Seit die neuen Glocken geplant sind, plagt ihn ein Problem: Werden die alten Träger das aushalten? Seit dem Bau des neuen Michel 1912 ist hier nicht viel geschehen. Sie wurden vor mehr als hundert Jahren konstruiert, von Beton ummantelt, niemand weiß, wie Rost und der Zahn der Zeit an den Trägern genagt haben. Es muss noch genau untersucht werden, was zu tun ist.

Fast sein ganzes Arbeitsleben lang hat der 76jährige sich mit Glocken und Turmuhren beschäftigt. Nur am Anfang, in der Uhrmacher-Lehre, interessierten ihn Uhrwerke im Kleinformat. Mit 19 Jahren schon, 1957, stieg er zum ersten Mal auf den Michel-Turm, um die Uhr zu warten. In Hamburg kennt er alle Kirchen, denn sein Arbeitgeber, die Firma Iversen, Dimier & Cie, war für die Pflege aller Hamburger Turmuhren verantwortlich. . Damals waren alle Uhrwerke mechanisch. Das heißt im Klartext: Sie mussten jede Woche aufgezogen werden.

Im Michel steht das alte Uhrwerk auf dem achten Boden im Turm. Ein Prachtexemplar mit dunkelroten Verstrebungen und goldfarbenen Zahnrädern in einem großen Glaskasten. Herbert Stuhr zeigt auf ein Emailleschild: Sein Großvater hat es geliefert. „Es war damals das modernste Uhrwerk, mit elektrischem Aufzug und einem sogenannten Planetengetriebe.“ Der Name umschreibt die Konstruktion, bei der die Zahnräder das zentrale „Sonnenrad“ so umkreisen wie die Planeten eine Sonne. Die Zahnräder drehen sich klickend, leise metallische Geräusche begleiten die Bewegungen des Gestänges, eine flügelartige Konstruktion schwirrt regelmäßig. Hier wird Zeit spürbar.

Doch das historische Wunderwerk steht nur noch als schmuckes Schaustück im Raum. Zweimal im Jahr wird es gewartet. Die aktuelle Elektronik, die heute die Micheluhren antreibt und auch die Schlagwerke für die Uhrenglocken steuert, verbirgt sich in einem unscheinbaren grauen Kasten. In direkter Verbindung mit der Atomuhr in Braunschweig – sekundengenau.

Herbert Stuhr hat noch alte Fotos aus den 60er Jahren, als er mithalf, die neuen Zeiger der großen Michel-Uhr anzubringen. In schwindelerregender Höhe. Das machte ihm damals nichts aus: „Ich ging freischwebend über T-Träger.“ Zu den Glocken im Michel hatte er immer ein besonderes Verhältnis – es war viel mehr als nur ein Job. Und gerne erzählt er von Erlebnissen, die im Michel spielen: Als am Silvesternachmittag ein Anruf kam: Die Glocken gehen nicht! Die Ursache verbarg sich im Schaltraum: Eine der beiden Hauptsicherungen war herausgeflogen. Nun halfen – wie so oft – persönliche Verbindungen: Ein Anruf beim Notdienst der HEW – die lieferten prompt die benötigte Sicherung, und das Silvesterläuten war gerettet.

Auch während der großen Flut stand Herbert Stuhr auf dem Turm. Die Uhr lief nicht mehr – weil der elektrische Strom ausgefallen war. Von oben sah er, dass der Sturm das Dach des Gemeindehauses weggerissen hatte. Zeitweise gab es wieder Strom- jedenfalls genug, um die Uhr wieder aufzuziehen. Für den Rückweg nach unten aber zog der Uhrmacher den Weg über die Treppen vor – die Gefahr war zu groß, dass er im Lift stecken bleiben würde.

Herbert Stuhr könnte noch viele Michel-Geschichten erzählen. Lange schon ist er im Ruhestand. Aber als Berater von Hamburgs ältester Glockenfirma begleitet er nun die Entstehung der neuen Glocken. Er freut sich auf den Moment, wenn er sie zum ersten Mal schlagen hört: „Das ist immer das schönste. Wenn eine Glocke aufgehängt ist und zum ersten Mal läutet – dann ist es spannend, sich hineinzuhören in ihren Klang.“ Bis dahin genießt er seine privaten Glocken. Seit seine Frau vor zwei Jahren starb, hat er viel Zeit. Zu Hause in Börnsen besitzt er eine kleine Sammlung. Die größte Bronzeglocke wiegt immerhin 70 Kilo. Fünf verschiedene Uhren schlagen und wollen regelmäßig aufgezogen werden. Ein Hobby, das zeigt, wie sehr der „Quasimodo von Norddeutschland“ sein Herz an das Uhrmacherhandwerk und den Klang der Glocken verloren hat.

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