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Beim Blick auf den Hamburger Michel ist es nicht zu übersehen: das breite, weiße Gesims zwischen aufsteigendem Fassadenmauerwerk und dem Kupferdach. Neben dem gestalterischen Moment trägt das Gesims die Last der Dachkonstruktion ab, stabilisiert das Mauerwerk im Traufbereich und schützt es vor Witterungseinflüssen.

Das Problem

Mehr als ein Jahrhundert hat das Gesims seine Funktion erfüllt und auch Bombenangriffen standgehalten. Seit mehreren Jahren beobachten wir eine schleichende Erosion des Dach- und Turmgesimses am Hamburger Michel. Durch Haarrisse dringt Wasser in die tieferen Schichten des armiertem Stampfbeton ein. Das hat an einigen Stellen bereits zu Rissbildungen und Lockerung von Betonteilen geführt, die wir präventiv entfernt haben. Unserer Verkehrssicherungspflicht kommen wir durch regelmäßige und sorgfältige Inspektionen nach. In diesem Sommer wurde ein Schadensgutachten und darauf aufbauend ein Sanierungskonzept erarbeitet. Auf den Fotos sehen Sie die Anfänge einer Rissbildung im Turmgesims und ein Betonteil, das präventiv entfernt wurde.

Die Sanierung

Seit Ende August liegt uns ein Sanierungsplan vor, der ein Vorgehen in drei Phasen vorsieht. In einer ersten Sanierungsphase wurden ein Schadensgutachten und ein Sanierungsplan erstellt sowie weitere präventive Maßnahmen eingeleitet, die im Oktober 2023 ausgeführt wurden. In einer zweiten Sanierungsphase sollen im Frühjahr 2024 alle Risse im Traufgesims verpresst und dauerhaft abgedichtet werden. Darüber hinaus ist eine Verstärkung der Mauerkrone mit einem Ringbalken geplant, der zukünftige Rissbildungen durch Bewegungen im Mauerwerk hemmt. Die Kosten der Sanierung werden voraussichtlich bei 1 Mio. Euro liegen.