Die Konzert-Orgel
Die Konzert-Orgel auf der Nordempore ist von 1914. Sie hat zwei Manuale, Pedal, 42 Register und 2.671 Pfeifen.
Um auch die sinfonischen Aufführungen mit Chor und Orchester adäquat begleiten zu können, wurde 1914 auf der Nordempore die Konzert-Orgel aufgestellt. Das stattliche Instrument mit 42 Registern lieferte die Firma Marcussen & Søn aus Apenrade. Wie die Orchester der Spätromantik verfügt es vornehmlich über sonore Klangfarben in feinen dynamischen Abstufungen.
Nach dem Wiederaufbau des Michel nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das beschädigte Werk mit den damals verfügbaren bescheidenen Mitteln zur provisorischen Hauptorgel umgestaltet. Ein kompliziertes Unterfangen war es entsprechend, bei der Konzertorgel dem Originalzustand von 1914 wieder so nahe wie möglich zu kommen. Durch den Umbau und die stilistisch ungeschickten Erweiterungen in den 1950er Jahren waren technische Bauteile und das Pfeifenwerk entscheidend verändert und in der Orgel verstellt worden. Wie bei einem Puzzle mussten die ursprünglichen Positionen der mehr als 2000 Pfeifen ermittelt werden. Dabei konnte man sich an Vergleichsinstrumenten der Werkstatt Marcussen aus dem frühen 20. Jahrhundert orientieren. Auf diese Weise wurde auch der Spieltisch samt der rein pneumatischen Steuerung rekonstruiert. Fehlende Teile oder Register wurden im Stil der Zeit ergänzt.
Wiedergewonnen wurde so das hochromantische Klangbild dieser Orgel mit seinen orchestralen Farben, dem großen Fundus an differenzierten Flöten- und Streicherstimmen. Charakteristika sind der grundtönige Klang, die dynamische Elastizität sowie die Lebendigkeit der schmetternden Zungenstimmen und der überblasenden Flöten.
Disposition
I. Hauptwerk C–c4
am Zentralspieltisch spielbar auf Manual I-IV
Prinzipal* 16’
Bordun 16’
Prinzipal 8’
Gamba 8’
Gemshorn 8’
Dulcian 8’
Doppelflöte 8’
Rohrflöte 8’
Oktave 4’
Offenflöte 4’
Quintatön 4’
Quinte 2 2/3’
Oktave 2’
Mixtur 2-4fach
Trompete 8’
* aus Prinzipal 16’ (Pedal) und Prinzipal 8 (Schwellwerk)
II. Schwellwerk C–c4, Lade bis c5
am Zentralspieltisch spielbar auf Manual I-IV
Lieblich Gedackt 16’
Prinzipal 8’
Salicional 8’
Aeoline 8’
Vox coelestis ab c 8’
Konzertflöte 8’
Gedackt 8’
Quintatön 8’
Oktave 4’
Gemshorn 4’
Querflöte 4’
Oktavflöte bis c4 2’
Terz bis c4 1 3/5’
Cornett 4-6fach bis c4
Rauschquinte bis c4 2 2/3’ + 2’
Oboe 8’
Pedal C bis f1
Prinzipalbass 16’
Geigenbass 16’
Subbass 16’
Gedacktbass (aus Schwellw.) 16’
Oktave 8’
Gedackt 8’
Quinte 10 2/3’
Quinte 5 1/3’
Oktave 4’
Posaune 16’
Trompete 8’
Koppeln:
II/I
I/P
II/P
II/I sub
II/I super
II sub
II super (ausgebaut)
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