Die Große Orgel
Die Große Orgel auf der Westempore ist ein Neubau der weltweit bekannten Werkstätte G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen in Bayern) von 1962. Sie hat fünf Manuale, Pedal, 86 Register und 6.697 Pfeifen. Zu ihren Besonderheiten zählen der Zimbelstern und die 2015 eingebauten Röhrenglocken.
Ausgehend vom Orgeltypus Johann Gottfried Hildebrandts (1768) entwarf Steinmeyer eine Großorgel, die für ein stilistisch breit angelegtes Orgelrepertoire einsetzbar ist. Der Prospekt strebt wie bei den Vorgängerorgeln zur zentralen Mittelachse hin, flankiert von gestuften und geschwungenen Seitenfeldern, die das Zentrum gleich einem Kleid umhüllen und fügt sich so homogen in den lichten barocken Raum von Johann Leonhard Prey und Ernst Georg Sonnin ein.
Das Instrument wurde im Rahmen der Arbeiten 2009–2010 technisch komplett überholt. Die Spieltraktur (die Verbindung von den Tasten zu den einzelnen Tonventilen) wurde weitgehend neu gebaut. Bauteile aus Aluminium und Kunststoff wurden durch seit Jahrhunderten bewährte Systeme, überwiegend in Hartholz, ersetzt, so dass die zum Teil extrem langen Wege leichter überwunden werden können.
Nahezu unangetastet blieb der klangliche Aufbau dieser Orgel, die so genannte Disposition: Sie ist in sich logisch und bietet eine überaus große, mittlerweile selten gewordene Auswahl an Prinzipalen, Mixturen, Flöten und Zungenregistern. Auch die Qualität des Pfeifenwerks und die Intonation (die Feineinstellung der einzelnen Pfeifen) zeigten ein hohes Niveau. Durch die stabilisierte Windversorgung und eine sorgfältige Nachintonation konnte etwas heute nicht Selbstverständliches erreicht werden: Die klangliche Intention von 1962 blieb komplett erhalten, kommt nun aber erst richtig in ihrer Schönheit und Differenziertheit zur Entfaltung. Trotz der beachtlichen Größe strahlt das Instrument noble Eleganz und Wärme aus.
2015 wurde an der Rückwand der Orgel durch die Orgelbauwerkstatt Johannes Klais (Bonn) ein Glockenspiel eingebaut. Es arbeitet mit 25 Röhrenglocken (Klangstäben von d0 bis d2) und kann elektrisch vom Zentralspieltisch aus gespielt werden.
Disposition
I. Positiv C–g3
Quintadena 16’
Principal 8’
Spitzflöte 8’
Oktave 4’
Rohrflöte 4’
Nasat 2 2/3’
Oktave 2’
Flachflöte 2’
Mixtur 6-8fach 1 1/3’
Cimbel 3fach 1/6’
Fagott 16’
Trompete 8’
Vox humana 8’
Tremulant
II. Hauptwerk C–g3
Principal 16’
Oktave 8’
Quinte 5 1/3’
Oktave 4’
Quinte 2 2/3’
Oktave 2’
Cornett 5fach 8’
Mixtur 6-8fach 2’
Scharff 4fach 2/3’
Trompete 16’
Trompete 8’
Trompete 4’
III. Schwellwerk C–g3
Bourdon 16’
Principal 8’
Violflöte 8’
Schwebung 8’
Oktave 4’
Flute travers 4’
Oktave 2’
Quinte 2 2/3’
Terz 1 3/5’
Septime 1 1/7’
Mixtur 4-6fach 1 1/3’
Bombarde 16’
Trompete 8’
Hautbois 8’
Clairon 4’
Tremulant
IV. Kronwerk C–g3
Hohlflöte 8’
Spitzgamba 8’
Principal 4’
Spitzflöte 4’
Nasat 2 2/3’
Oktave 2’
Gemshorn 2’
Oktave 1’
Terzian 2fach 1 3/5’
Scharff 6fach 1’
Regal 16’
Krummhorn 8’
Zinke 4’
Tremulant
V. Brustwerk C–g3
Quintadena 8’
Gedackt 8’
Principal 4’
Blockflöte 4’
Oktave 2’
Quinte 1 1/3’
Sesquialtera 2fach 2 2/3’
Scharff 5-7fach 1’
Cimbel 2fach 1/3’
Dulcian 16’
Bärpfeife 8’
Schalmey 4’
Tremulant
Zimbelstern (2009 erweitert)
Pedal C–g1
Principal 32’
Oktave 16’
Gemshorn 16’
Subbass (2009) 16’
Oktave 8’
Gedackt 8’
Oktave 4’
Koppelflöte 4’
Nachthorn 2’
Bauernflöte 1’
Hintersatz 5fach 4’
Rauschpfeife 3fach 2 2/3’
Mixtur 6-8fach 2’
Posaune 32’
Posaune 16’
Dulcian 16’
Trompete 8’
Trichterregal 8’
Trompete 4’
Vox humana 4’
Singend Cornett 2’
Röhrenglocken d0–d2 (spielbar nur vom Zentralspieltisch auf Manual I-V, platziert an der Rückwand der Großen Orgel)
Manualkoppeln Subkoppel III durchkoppelnd (2009), nur Zentralspieltisch
Superkoppel III durchkoppelnd (2009), nur Zentralspieltisch
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