Die HAMBURG ist der vierte 28-Meter-Neubau der DGzRS. Sie ist vor Borkum im Einsatz - bei jedem Wetter und auch unter extremsten Bedingungen. Vier Mann sind dann mit an Bord. Sie verfügen über eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung, über eine Feuerlöschpumpe zur Bekämpfung von Bränden auf See. Und falls die HAMBURG durchkentert, kann sie sich innerhalb weniger Sekunden selbst wiederaufrichten. „Die Mannschaft der HAMBURG leistet wichtige, oft lebensrettende Arbeit auf See und an der Küste“, sagt Schirmherrin Anke Harnack stolz. „Ich verneige mich vor dem Mut und dem Engagement der Menschen.“
Die TV-Moderatorin ist „Bo(o)tschafterin“ DGzR und reiht sich damit in eine illustre Riege ein: die Schauspieler Jan Fedder und Otto Sander, Koch Tim Mälzer und Autor Frank Schätzing setzten sich ebenso für die Retter ein wie Liedermacher Reinhard Mey oder Anke Harnacks Kollegen Bettina Tietjen und Yared Dibaba. Mit der HAMBURG verbindet die 41-jährige Rügerin etwas Besonderes. „Es war mir eine große Ehre, 2019 bei der Kiellegung der HAMBURG am Jungfernstieg Patin sein zu dürfen und den Admiralitätsportugaleser des Senats in den Rumpf einzulegen“, erinnert sie sich an den Gänsehautmoment. Rund eineinhalb Jahre später durfte sie den neuen Seenotrettungskreuzer auch taufen. Dazu hatte sie Besuch vom Michel mitgebracht: Hauptpastor Alexander Röder segnete das Schiff.
Gegründet wurde die GzRS 1865; damals waren die freiwilligen Retter noch mit schweren Ruderbooten zu den Schiffbrüchigen unterwegs. Heute hat die HAMBURG fast 2000 PS unter der Motorhaube und kann auf bis zu 24 Knoten beschleunigen. Doch noch immer riskieren die Retter bei jeder Fahrt ihr Leben. 45 von ihnen hat die GzRS seit ihrer Gründung verloren, aber auch weit mehr als 80.000 gerettet.
Bei der GzRS weiß man, was Not bedeutet – und wie wichtig es ist, sich aufeinander verlassen zu können.
Text: Misha Leuschen; veröffentlicht im Hamburger Wochenblatt vom 2.9.2020