St. Michaelis Konzert Osterpassion Chor © Miguel Ferraz

Besondere Musik im Gottesdienst

Kantatengottesdienste und weitere musikalische Höhepunkte

Musik spielt in den Gottesdiensten des Michel eine ganz besondere Rolle: Sie ist Ausdruck des Glaubens, schafft Gemeinschaft und öffnet Räume über das hinaus, was Worte allein vermögen. In vielen unserer Gottesdienste spielt sie eine tragende Rolle: vom Gemeindegesang bis zur Chor- oder Orgelmusik.

MIT MUSIK DEN GLAUBEN FEIERN

In nahezu jedem Gottesdienst am Michel ist Musik präsent und das oft in besonderer Form: In den sonntäglichen Evangelischen Messen um 10.00 Uhr erklingen immer wieder außergewöhnliche Werke in großer Besetzung. Dazu gehören Werke alter und neuer Meister, kunstvolle Liturgiegesänge oder auch zeitgenössische geistliche Musik.

Ein besonderes Format sind dabei unsere Kantatengottesdienste, in denen barocke Meisterwerke, etwa von Bach oder Telemann liturgisch eingebettet zur Aufführung kommen. Sie lassen Musik und Bibeltext in einzigartiger Weise miteinander sprechen.

 

Kommende Gottesdienste mit besonderer Musik

  • Bach-Kantate am 13. Juli

    Im Gottesdienst um 10.00 Uhr erklingt die Kantate „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“, ursprünglich geschrieben für den 2. Sonntag nach Trinitatis, der „die Einladung” zum Thema hat, abgeleitet vom Evangelium vom großen Abendmahl – der Einladung, die von den Wohlhabenden abgelehnt wird, woraufhin sie an die Außenseiter und Ausgestoßenen ergeht, die sie freudig annehmen. 

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  • Bach-Kantate am 28. September

    Am Sonntag, 28. Juli um 10.00 Uhr musizieren Chor und Orchester St. Michaelis die Kantate „Es erhub sich ein Streit“ von J. S. Bach.

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  • Bach-Kantate am 23. November

    Am Sonntag, 23. November um 10.00 Uhr spielen Chor und Orchester St. Michaelis die Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ von J. S. Bach.

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WARUM FEIERN WIR IM MICHEL KANTATENGOTTESDIENSTE?

Als Kantate bezeichnet man ein mehrteiliges Musikwerk für Gesangsstimmen und Instrumentalbegleitung, bestehend aus Arien, Rezitativen, Chorsätzen und Chorälen. Der Name leitet sich ab vom lateinischen „cantare“ (singen). Die Blütezeit der Kantate war das 16. und 17. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden in vielen lutherischen Kirchen an jedem Sonntag solche Musikstücke aufgeführt und nahmen in den Gottesdiensten eine zentrale Rolle ein. 

Komponisten wie Telemann, Graupner und natürlich J. S. Bach komponierten hunderte solcher Werke, die speziell für den jeweiligen Sonntag im Kirchenjahr geschrieben wurden. Sie dienten dazu, die biblischen Lesungen musikalisch auszudeuten und fortzuspinnen sowie die Gemeinde emotional und geistig anzusprechen. Vor allem die Kantaten Bachs sind von so großer Qualität, dass wir sie auch heute aufführen „müssen“.

Michelkantor Jörg Endebrock

„Die Texte mögen uns mit ihrer barocken Bildsprache manchmal etwas fremd sein, aber die Musik! Bach legte als tiefgläubiger Mensch all sein Können in diese Kompositionen, und seine Musik vermag die Menschen auch heute noch zu berühren, macht die Texte greifbar und schafft eine besondere Atmosphäre. So verbinden sich Tradition, Kunst und Glaube – Grund genug für uns im Michel, in rund zehn Gottesdiensten im Jahr diese Tradition weiterzuführen.

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!"

Michelkantor Jörg Endebrock

LUTHERISCHE TRADITION DER GESUNGENEN LITURGIE

Während der Corona-Pandemie gab es ein Singverbot, sodass seitdem in unseren Gottesdiensten im Michel einige bis dahin gesungene Teile der Liturgie gesprochen werden. Teile der Gemeinde empfinden das als Verarmung, andere hingegen begrüßen diese Veränderung. Der Kirchengemeinderat hat beschlossen, beginnend nach den Sommerferien 2025, den liturgischen Gesang in der Evangelischen Messe wieder zubeleben.

Wieso wird die Liturgie im evangelischen Gottesdienst gesungen? Ist das nicht „typisch katholisch“?

Es ist nicht nötig, „dass überall die gleichen, von Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden“, steht im Artikel 7 des Augsburger Bekenntnisses, der vielleicht wichtigsten Bekenntnisschrift der lutherischen Reformation. Es findet sich daneben auch folgender Satz in dieser Schrift: „Die gottesdienstlichen Formen sind nicht merklich geändert worden“ (Artikel 24).

Die Entwicklung der lutherischen Singtradition

Evangelische Freiheit trifft auf eine damals schon seit Jahrhunderten gepflegte und bewährte Tradition, den Gottesdienst zu feiern. Es gäbe schöne Melodien zu den lateinischen Texten der Messe, stellte Martin Luther fest, doch die deutsche Sprache mit diesen Melodien zu harmonisieren, wäre nicht einfach. 

Luther wollte, dass die Liturgie gesungen wird, aber auch auf Deutsch. Und das musste passen. Diesen Gedanken Luthers folgend hat sich die lutherische Liturgie als gesungene Liturgie entwickelt und bis in die Neuzeit wenigstens in Teilen erhalten. Die Choräle gehören zur Liturgie, durch die die Gemeinde singend verkündigt, betet und theologisch unterwiesen wird. In den großen Kirchen hat lange Zeit der Chor die heute als liturgische Stücke des Gottesdienstes bekannten Teile übernommen, den Psalm, das Kyrie und Gloria, das Halleluja und auch das gesungene „Amen“ nach Gebeten oder Segen.

Verlust und Wiederentdeckung der Singliturgie

Die Auflösung gottesdienstlicher Formen in der Zeit der Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert bedeutete weitgehend das Ende gesungener Liturgie und, mit Ausnahme des Choralgesangs, der aktiven Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst. Nur mühsam wurde der liturgische Gemeindegesang danach wiedergewonnen und hat sich besonders in der Abendmahlsliturgie und bei Entlassung und Segen durchgesetzt.

Hauptpastor Alexander Röder im Talar im Michel

„Da wollen wir nach den Sommerferien ansetzen und neue Erfahrungen sammeln und gern Voten aus der Gemeinde dazu erbitten. Mit „Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern“ sollen wir Gott dankbar singen in unseren Herzen, heißt es im Kolosserbrief im Neuen Testament. Versuchen wir es doch auch wieder mit unseren Stimmen."

Hauptpastor Alexander Röder

Michel-Kantor Jörg Endebrock über die Kunst, Musik und Liturgie zu verbinden

Im Michel ist Musik Ausdruck des Glaubens, spirituelle Sprache, Einladung zum Innehalten. Ob barocke Kantate, schlichtes Orgelvorspiel oder ein Choral zum Mitsingen: Die Musik soll das vertiefen, was gesprochen wird und manchmal auch das sagen, was Worte nicht erreichen. Doch wie entsteht dieses Zusammenspiel aus Musik und Liturgie? Und wie wird entschieden, was gespielt oder gesungen wird? Kantor Jörg Endebrock gibt Einblick in seine Arbeit.

„Im Idealfall folgt die Musik dem Kirchenjahr“, erklärt Endebrock. Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.

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