Ein Jahr für den Michel
„Am Michel zu arbeiten, das war schon lange mein Traum“. Die Freude über ihre neue Stelle ist Kirsten Litzenberg deutlich anzusehen. Sie fühlt sich herzlich aufgenommen in der Gemeinde und mit ihrer eigenen Herzlichkeit und Offenheit begegnet sie den Besucherinnen und Ehrenamtlichen im Micheltreff. Zufällig entdeckte sie das Angebot für den Bundesfreiwilligendienst im Micheltreff. Schon lange wollte sie die Arbeit in einer Kirchengemeinde kennenlernen. Nach längerer Familienzeit ebnete ihr eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Krankenhausseelsorgerin den Weg in die soziale Arbeit und eröffnete ihr neue Perspektiven im christlichen Glauben. In zahlreichen Gesprächen mit Patientinnen u.a. in der Onkologie des UKE erfuhr sie, wieviel Halt ihr der Glaube gibt und wieviel Halt sie selbst anderen Menschen durch ihren Glauben vermitteln kann. Und sie fragte sich immer häufiger, was ihr eigentlich wichtig ist im Leben. Über zehn Jahre arbeitete die gelernte Bankkauffrau zuletzt als Alltagsbegleiterin in einer Pflegeeinrichtung. Die soziale Betreuung der Bewohner und die Teamkoordination waren dort ihre Hauptaufgaben. Sie lud zu Aktivitäten ein, organisierte Angebote um den Alltag in der Wohneinrichtung zu gestalten, begleitende Sterbende. Der Michel rückte für sie in den letzten Jahren immer näher, nicht zuletzt durch ihre Wohnung in der Martin-Luther-Straße.
"Ich gönne mir dieses Jahr", freut sich Kirsten Litzenberg auf viele neue Erfahrungen. Dabei war sie vor ihrem Dienstbeginn am 1. Juni verunsichert, ob der Dienst überhaupt beginnen könnte. Der Micheltreff war bedingt durch die Corona-Pandemie seit vielen Wochen geschlossen. Da kam die neue Verordnung der Stadt Hamburg gerade recht, die die Wiedereröffnung der Seniorentreffs ermöglichte.
In den ersten beiden Wochen erarbeitete sie mit dem Micheltreff-Team und Diakon Simon Albrecht, dem Leiter des Micheltreff, ein umfangreiches Schutz- und Hygienekonzept. Die Vorgaben des Senats und der Gesundheitsbehörde mussten in die Praxis des Micheltreff umgesetzt werden. Räume wurden ausgemessen, um die Mindestabstände einhalten zu können, Tische und Stühle wurden in jedem Raum hin und her gestellt, Desinfektionsmittel wurde besorgt, Handzettel und Plakate layoutet, Teilnehmerlisten wurden verfasst und alle Besucherinnen angerufen, um ihnen persönlich die neuen Vorgaben zu vermitteln. Nervenaufreibend war diese konzeptionelle Arbeit, weil immer wieder neue Probleme auftauchten, die gelöst werden sollten. Voller Spannung erwartete Kirsten Litzenberg den ersten Tag der Wiedereröffnung: Die Gruppe "Locker auf'm Hocker" traf sich zur Hockergymnastik draußen auf dem Kirchplatz. Die Freude darüber, dass es wieder losgeht war allen Besucherinnen anzusehen - nicht zuletzt auch bei Kirsten Litzenberg. Sie spürt eine "kreative Unruhe" in sich, wenn sie auf ihre beginnende Zeit am Michel blickt. Sie freut sich auf viele Begegnungen, ist gespannt auf das was kommt, und was sie aus ihrem Traumjahr am Michel mitnehmen kann.
Wir freuen uns auf das gemeinsame Jahr mit Kirsten Litzenberg und heißen sie herzlich willkommen am Michel!
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